Die Blutegel-Therapie – ein Rückblick
Die Blutegel-Therapie ist ein reines Naturheilverfahren mit jahrtausende alter Erfahrung und Tradition. So wurden die kleinen sympathischen Blutsauger nicht nur von Ärzten angewendet, sondern auch die Bevölkerung bediente sich der heilenden Wirkung der Blutegel in der Hausmedizin. Es gibt sogar Studien die belegen, dass einige Wildtiere intuitiv und gezielt blutegelbesiedelte Gewässer aufsuchen, um sich „behandeln“ zu lassen.
Durch den exzessiven Einsatz und die zunehmende Umweltverschmutzung jedoch starben die Blutegel gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland aus, etwa zur gleichen Zeit als das Penicillin entdeckt wurde. Somit wurden die Blutegel zunächst überflüssig und verloren an Bedeutung.
Mit der Rückbesinnung auf die Natur wurde jedoch dem Blutegel erneut größere Beachtung geschenkt. Seine heilsame Wirkung bei Mensch und Tier wird heute wieder genutzt, um bei den verschiedensten Erkrankungen zumindest eine Linderung zu bewirken.
Die Wirkung der Blutegel-Therapie
Pferde und auch andere Tiere vertragen die Blutegelbisse sehr gut und sind dabei meist viel gelassener als ihre Besitzer. Die Angst vor den kleinen Egeln ist also unbegründet. Es ist lediglich sein äußeres Erscheinungsbild, welches in weitestem Sinne einem Regenwurm oder einer kleinen Schlange ähnelt, und das bei einigen Menschen Abneigung oder gar Ekel auslöst.
Die kleinen Blutsauger hinterlassen während ihrer Mahlzeit eine Substanz in der Wunde ihres Wirtes, das Hirudin. Was genau das Hirudin beinhaltet, ist bis heute von der Wissenschaft noch nicht gänzlich erforscht. Sicher und bemerkenswert ist jedoch, dass es entzündungs- und gerinnungshemmende Wirkung hat. Das sorgt nach dem Abfallen des Egels dafür, dass die Wunde noch einige Zeit nachblutet. Diese Nachblutung reinigt die Wunde und ist ausdrücklich erwünscht. Sie ist vergleichbar mit einem kleinen Aderlass, der dem Körper eine gewisse Menge an Blut entzieht. Dieser Blutverlust ist jedoch nicht lebensbedrohlich, sondern wirkt eher positiv auf den Körper des Wirtes, da dieser dazu angehalten wird, neues Blut zu produzieren. Insbesondere bei Hufrehe- Patienten ist das sehr hilfreich.
Aber auch die entzündungshemmende und damit auch schmerzlindernde Wirkung wird genutzt, um den Patienten mit entsprechenenden Befunden eine Linderung zu verschaffen.
Wann kann die Blutegel-Therapie angewendet werden ?
Insbesondere in der naturheilkundlichen Behandlung von Pferden hat sich der Einsatz von Blutegeln bewährt, so z. B. bei
- Hufrehe (akut und chronisch),
- Entzündungen von Hufgelenk, Hufrolle und Krongelenk
- Fesselträgerentzündungen und Fesslegelenksgallen
- Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen
- Mauke
- Ödeme
- Hämatome (z. B. nach Trittverletzungen)
Wenn Sie Fragen zur Blutegel-Therapie oder zu meiner therapeutischen Arbeit haben, so nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf.